Auffällig unaufällig

2018 beträgt die prognostizierte Teuerungsrate 0,2 Prozent. Grosse Preisanhebungen sind nicht zu erwarten. Das zeigt auch die neue Preisumfrage des Schweizer Verbands für Spital-, Heim- und Gemeinschaftsgastronomie (SVG)
Foto: Marcel Studer
Veröffentlicht: 05.02.2018 | Aus: Salz & Pfeffer 1/2018

Wenn der Café crème in der öffentlichen Gastronomie teurer wird, geizen Medien in der Regel nicht mit vorwurfsvollen Schlagzeilen, die die Preisanhebung als ungerechtfertigt und überrissen darstellen. Keine Schlagzeile wert ist hingegen die Tatsache, dass in der Gemeinschaftsgastronomie 2017 immer noch neun Prozent der Betriebe ihren Café crème für weniger als 1.20 Franken verkauft haben und dass diese Betriebe ihre Preispolitik auch 2018 nicht ändern werden.

Periodisch führt der Schweizer Verband für Spital-, Heim- und Gemeinschaftsgastronomie (SVG) bei seinen Mitgliedern die sogenannte Preisumfrage durch, das letzte Mal im Herbst 2017. Von den 309 in Eigenregie geführten Betrieben nahm ein Drittel an der Umfrage teil. Abgefragt wurden die 2017 gültigen Preise, und ob für 2018 Preiserhöhungen vorgesehen sind.

So viel sei zu den Ergebnissen vorweggenommen: Überraschungen gab es keine. Die Preise sind nach wie vor mehr als nur moderat, was teilweise natürlich darin begründet ist, dass der Grossteil der Betriebe (82 Prozent) nicht gewinnorientiert wirtschaften muss. Vergleicht man die Preise in Care-Institutionen mit denjenigen der Business-Betriebe, so ist gegenüber früheren Erhebungen eine leichte Annäherung zwischen diesen beiden Branchensegmenten erkennbar.

Alles in allem präsentieren sich sämtliche Zahlen jedoch unauffällig – auch im Vergleich zur letzten Erhebung von 2014. Nach wie vor sind Bankette die häufigste Zusatzleistung, die die Betriebe anbieten – etwas dichter als 2014 gefolgt vom Partyservice (intern). Am ehesten von Preisanhebungen betroffen ist – wie schon 2014 – das Menü 2. Ebenfalls unverändert: Externe Gäste bezahlen in den meisten Betrieben einen Zuschlag, häufiger in Care-Institutionen als in den Betrieben des Segments Business.

Erst wenn man die Zahlen von 2017 mit denen von 2007 vergleicht, werden einzelne Unterschiede deutlicher. Was dabei auffällt: Bei einigen Angeboten – so zum Beispiel beim Mineral, beim Kaffee oder bei den über die Waage abgerechneten Gerichten – bieten einzelne Betriebe ihre Angebote heute sogar unter den 2007 genannten Mindestpreisen an. Trotzdem sind gerade für diese Angebote 2018 so gut wie keine Preiserhöhungen vorgesehen. Alles in allem ist dies eine Entwicklung, die die rund ein Million Menschen, die sich in der Schweiz täglich in einem Betrieb der Spital-, Heim- oder Gemeinschaftsgastronomie verpflegen, freuen dürfte. Ob diese Freude der Gäste auch mit kleinen Zeichen der Wertschätzung bis in die Küche gelangt? Wünschenswert wäre es.

Die Gesamtergebnisse der SVG-Preisumfrage 2017 stehen hier zum Download zur VerfĂĽgung.



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