Was macht für Sie den Reiz eines Grand oder Palace Hotels aus?
H.-Ueli Gubser: Es sind ja meistens grosszügige Häuser in einer grossen Parkanlage. Wichtig sind unterschiedliche, aber immer luxuriöse Zimmer. Und für mich als Griechisch-Lehrer ist eine Lobby mit griechischen Säulen natürlich ein Highlight.
Welche drei Hotels würden Sie jemandem empfehlen, der sich mit der Materie nicht auskennt?
Das Beau Rivage Palace in Lausanne Ouchy, das Palace Hotel in Montreux und das Grand Hotel Heiligendamm.
Wieso haben Sie den Club Hôtel & Palace 1984 überhaupt gegründet?
Ich bin jemand, der immer versucht, gute, aber seltene Sachen zu erhalten. Nach dem Zweiten Weltkrieg hatten die Grand und Palace Hotels ein Imageproblem. Es hiess, sie seien voll mit Plüsch, nicht kinderfreundlich und überdies zu teuer. Viele Hotels liessen den Namenszusatz fallen. Diesem Trend wollten wir entgegenwirken.
Was war Ihr erstes Projekt?
Ich war Aktionär beim Hotel Griessbach, das damals dank einer Aktion des Umweltschützers Franz Weber gerettet werden konnte. So wie Cato im römischen Senat jeweils am Ende jeder Sitzung zu sagen pflegte: Im Übrigen bin ich der Meinung, dass Karthago zerstört werden muss. Sagte ich an jeder Generalversammlung: Im Übrigen bin ich der Meinung, dass das Hotel Griessbach wieder Grandhotel genannt werden müsse. Nach einigen Jahren lenkte Weber ein.
Wie steht es heute um die Grand und Palace Hotels?
Irgendwann kam die Nostalgie-Welle. Die Menschen hatten die normierten Hotelzimmer satt und fanden heraus, dass Grand und Palace Hotels ein exklusives Ambiente besitzen. Das hat zu einem Aufschwung geführt. Nicht wenige Hoteliers haben den Zusatz im Namen wieder eingeführt. Das wäre vor 25 Jahren undenkbar gewesen. Es freut mich auch sehr, dass sogar neue Betriebe entstanden sind, etwa das Grand Hotel Park in Gstaad.