Zukunftsmodelle unter sich
Pizzaautomaten sind eine verdammt gute Idee. Eigentlich. In jedem Dorf schlössen sie die Lücke zwischen der Napoletana vom Edel-Pizzaiolo und der Papp-Imitation aus dem Supermarkt. Ein echter Renner. Leider funktionierte das Geschäft nie so richtig. Schon mehrfach – in Italien bereits 2002, in der Schweiz erstmals 2011 – riefen findige Unternehmer die Imbiss-Revolution aus, die dann aber immer wieder in sich zusammenbrach. Wo ist eigentlich der Haken?
Und wo ist jener, der das Waldhaus Flims immer wieder einmal aus dem Gleichgewicht bringt? Ein Klassiker ist das Fünf-Sterne-Haus in der Surselva ja zweifellos. Die Lage, der Wellnessbereich, die Gastronomie – theoretisch alles vom Feinsten. Dennoch hat das Haus nun geschlossen, mitten in der Sommersaison. Angeblich fehlt das Geld. Angeblich stimmte die Auslastung nicht.
Woran es wirklich lag? Weiss ich nicht. Ich kann aber sagen, dass vor Kurzem, als ich zum Waldhaus-Sommerfest in Flims eingeladen war, manche Details im Argen lagen. Küchenchef Niklas Oberhofer kann man nichts vorwerfen, der machte mit seinem Team einen tollen Job. Aber beim Empfang und beim Zimmerservice spürte ich, dass was nicht stimmte. Und das Frühstück? War das schlechteste, das ich je in einem Schweizer Luxushotel bekommen habe. Was schon deshalb was heissen will, weil exzellenter Kaffee und individuelle Backwaren bekanntlich nicht die Stärke der eidgenössischen Hotellerie sind. Gut möglich, dass auch die Kundschaft so was gespürt hat und deshalb das Weite suchte. Genaues war nicht rauszufinden.
Und was ist nun mit der Pizza aus dem Automaten? Die boomt, hört man mal wieder. Mehr als 2000 Automaten sollen demnächst die Schweiz beglücken. Wers glaubt, wird selig.